Koepchenwerk: Im – und auf dem – Technikdenkmal brennt wieder Licht

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Das passiert tatsächlich nicht oft: In NRW wir ein bedeutendes Technik-Dankmal zu neuem Leben erweckt. Wir Freunde der Technikgeschichte kennen es eigentlich nur so, dass die historischen Anlagen, mit denen die Konzerne viel Geld verdient haben, irgendwann abgerissen werden. Von Technik-Geschichte und Museen wollen alte und neue Eigentümer in der Regel nichts wissen. So verrotten besonders im Osten Deutschlands viele bedeutende Anlagen, zu denen die neuen Eigentümer nicht einmmal uns Zugang gewähren.

Eines der wenigen Beispiele, wie man es besser machen kann, ist das historische Pumpspeicher-Krafterk „Koepchenwerk“ in der NRW-Kleinstadt Herdecke. Dort haben Ehemalige, Politik und Denkmalpflege gemeinsam für eine Erhaltung der spannenden Anlage gekämpft – mit Erfolg. Hier die neueste Entwicklung:

Sie leuchtet wieder, die RWE-Lichtlandmarke oberhalb des Koepchenwerks. Seit dem Ende der 1920er Jahre, als das Pumpspeicherkraftwerk nach Plänen von Arthur Koepchen gebaut wurde, steht sie für die Aktivität der Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerke am Hengsteysee. Der RWE-Schriftzug hat eine starke Symbolkraft, er steht für ungebrochene, wirtschaftliche Prosperität des Standortes und ist für die Herdecker Bürgerinnen und Bürger ein weithin sichtbares Symbol ihrer Heimat am Hengsteysee.

Seit die Industriedenkmalstiftung das Koepchenwerk im Jahr 2017 in ihren Bestand übernahm, hat sich viel getan. „Zwei arbeitsintensive Jahre liegen hinter uns“, sagt Ursula Mehrfeld, Geschäftsführerin der Stiftung. „Der historische RWE-Schriftzug wurde rekonstruiert; das 4000 m² große Dach der Maschinenhalle ist dicht, 40 Fenster sind repariert, das Gebäude ist trocken und bietet jetzt wieder einen Schutz für den wertvollen Maschinenbestand.“ Was den Radfahrern und Fußgängern bereits aufgefallen sein dürfte, ist, dass von der Fassade nun keine Gefahr durch herabfallenden Putz mehr ausgeht. Gerüst und Bauzaun sind abgebaut, Spaziergänger und Jogger schauen neugierig durch die schönen Fenster auf die imposanten Maschinen. Die Kosten für die gesamten Sicherungsarbeiten blieben im Budget und wurden vollständig aus den Geldern finanziert, die RWE mit der Übertragung des Denkmals in die Industriedenkmalstiftung einbrachte. Nun steht der Antrag für eine Nutzungsänderung auf dem Arbeitsprogramm der Stiftung: „Dieses hochkarätige Denkmal wollen wir“, so Ursula Mehrfeld, „natürlich bald der Öffentlichkeit im Rahmen von Führungen präsentieren.“

Die Bürgermeisterin, Dr. Katja Strauss-Köster, ist begeistert und dankt der Stiftung im Namen der Herdecker Bürgerinnen und Bürger für ihr Engagement. „Das Koepchenwerk ist unsere wichtigste Landmarke und wir möchten ihm im Rahmen unserer Planungen für die Internationale Gartenausstellung 2027 eine zentrale Rolle zukommen lassen.“

Für Ulrich Heckmann, Leiter des Referats Industriekultur beim Regionalverband Ruhr, ist das Denkmal ein technikgeschichtlicher Meilenstein auf der Route der Industriekultur, die mit ihren 25 Ankerpunkten jährlich mehr als 7 Millionen Besucher anzieht. Das Koepchenwerk repräsentiert das industriekulturelle Erbe unserer Region und steht als technische Pionierleistung bei der Speicherung von Energie für ein nach wie vor brandaktuelles Thema.

Auch Ludwig Kons, Leiter der Sparte Wasserkraftwerke der RWE Power AG zeigt sich beeindruckt von den Arbeiten der Industriedenkmalstiftung. Besonders freut ihn, dass der RWE-Schriftzug in neuem Glanz erstrahlt. „RWE setzt sich, ganz im Sinne ihres Slogans „ZUKUNFT SICHER MACHEN“, heute wie auch schon in den vergangenen mehr als 80 Jahren am Standort Herdecke mit modernster Speichertechnologie für Versorgungssicherheit und bezahlbare Energieversorgung ein.

Wir freuen uns, dass wir mit unserem Sponsoring der Beleuchtungskosten des RWE-Schriftzuges einen weiteren Beitrag zur Bewahrung des stillgelegten Teils dieses wichtigen RWE-Standorts beitragen können. Wir wünschen der Stiftung für ihre Arbeit hier vor Ort viel Erfolg.“

Regina Schrader, die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Koepchenwerk e.V. in Herdecke, will mit den Mitgliedern die Industriedenkmalstiftung tatkräftig unterstützen. Der Verein hat sich etwas Besonderes zur Aufgabe gemacht: die 12-Buchstaben-Spendenkampagne KOEPCHENWERK. Regina Schrader zufolge soll damit der historische Schriftzug an der Fassade wieder zum Leuchten gebracht werden: „Erst dann ist das Denkmal auch als Lichtlandmarke wieder komplett.“

Pro Buchstabe fallen 5000 Euro für die Instandsetzung inklusive Beleuchtung und Stromkosten an. Spenden ab 1 Euro sind möglich.

Spendenkonto:
Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur
Volksbank Dortmund-Nordwest eG, IBAN: DE19 4406 0122 4168 6627 00,
BIC: GENODEM1DNW
Verwendungszweck: Koepchwerk leuchtet

Spendenquittungen werden ab 50 Euro automatisch und bei niedrigeren Beträgen auf Anfrage zugestellt.

 

 

Titelbild: Der RWE-Schriftzug am Koepchenwerk leuchtet wieder.

Kleines Bild: Die Gesprächsteilnehmer/innen sowie Mitarbeiter der Industriedenkmalstiftung freuen sich über die Inbetriebnahme der RWE-Buchstaben. (Fotos: Markus Bollen)

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